Krupp – Werkslok (V22)

Hersteller: Essener Maschinenfabrik Friedrich Krupp in Essen

Herstellungs-Nr.: 3339

Baujahr: 1956

Dienstgewicht: 28 t

Motor: Deutz V 12 – Dieselmotor

Motorleistung: 220 PS

Zylinder: 12

Achsfolge: B

Getriebe: hydraulisch

Höchstgeschwindigkeit: 34 km/h

LüP: 7,78 m

Die Essener Maschinenfabrik Friedrich Krupp baute für in- und ausländische Werkbahnen in den Jahren 1952 – 1964 insgesamt 78 zweiachsige dieselhydraulische Lokomotiven für den leichten Rangierverkehr. Es kamen luftgekühlte oder aber wassergekühlte Motoren zum Einbau.

Bei unserer Lok erfolgte der Einbau eines luftgekühlten Motors. Die Kraftübertragung erfolgt mit Krupp-Strömungsgetriebe, bei der die Pumpenschaufeln des Wandlers zur Leistungs- und Zugkraftregelung verstellt werden können.

In einem Nachschaltgetriebe können zwei mechanische Gänge während der Fahrt mit Lamellenkupplung betätigt werden. Beide Achsen werden über Kettenritzel und Rollenkette angetrieben. Die Lok kann 50-m-Gleisradien noch problemlos durchfahren.

Die Werkslok der Firma Krupp wurde am 20. September 1956 an die Hümmlinger Kreisbahn in Werlte (Emsland) geliefert. 1971 sowie von 1974 bis Oktober 1977 diente die Lok leihweise bei der benachbarten Meppen-Haselünner-Eisenbahn (MHE) im Rangierdienst in Vormeppen.

Nach ihrer Ausmusterung (März 1978) wurde sie beim Ankauf der MaK-Lok L I 11 bei der Firma Baddaky in Zahlung gegeben. Sie stand noch bis zum 25. Oktober 1979 in Vormeppen, erhielt dann eine Aufarbeitung bei den Ford-Werken in Köln und gehörte ab 30. Juni 1980 der Union-Zucker Südhannover, um Rangierdienste im Werk Nörten-Hardenberg (bei Göttingen) zu versehen.

Nach der Stilllegung und dem Abriss der Zuckerfabrik übernahm die Firma Nupron das Gelände und die Lok. In Nörten-Hardenberg blieb die Lok auch nach der Stilllegung und dem Abriss der Zuckerfabrik, zuletzt als letzter Hinweis auf das Werk inmitten einer Industriebrache.

Nach Fertigstellung des Umbaus der Göttinger Lokhalle im Jahre 1999 wurde die Lok – mehr als Gag, denn als sinnvolle Ausstattung – dorthin gebracht, wo wir sie am 16. März 2001 in Empfang nehmen und in unseren Fahrzeugpark überführen konnten.

Dieser Beitrag wird in Zukunft noch über die Zeit der Krupp bei uns erweitert.